Funktionale Polymere

Basierend auf diesen Ergebnissen beschäftigen wir uns seit jüngerer Zeit mit der Erweiterung des Konzepts auf koordinationschemische Polymere mit dem Acetylen-Baustein. Ansätze bilden hier das Acetylendithiolat selbst, Acetylenbisamidinate oder Poly(acetylendithiol). Poly(acetylendithiol) weist im Besonderen in seiner all-cis-Form eine ausgesprochene Interface-Topologie auf. Die Erzeugung von Poly(acetylendithiol) zielt auf die Nutzung zur Modifikation kathodischer Elektroden, indem eine selbstorganisierende Monoschicht (SAM) auf einer Metalloberfläche aufgebracht wird. Auf der Kehrseite des dermaßen fixierten Polymers bilden die verbleibenden Thiolat-Gruppen eine Schwefel-Donormatrix, auf der wiederum biomimetisch inspirierte Komplexbausteine koordiniert werden sollen. Durch die Ethylenbrücken sind eine enge elektronische Kopplung dieser Metallzentren mit der Elektrodenoberfläche und intensive Charge-Transfer-Übergänge wahrscheinlich. Derartig konstruierte Systeme sollen auf ihr Leistungsvermögen zur Elektrokatalyse oder zur Photokatalyse bei definiertem elektrochemischen Potenzial untersucht werden.